Mittwoch, 6. Juli 2016

DIE YACHTHÄFEN DER KIELER FÖRDE UND DIE ÖKOLOGIE




Die Kieler Förde ist durch eine nach Norden vorstoßende Gletscherzunge tief ausgehobelt worden. Sie ist dadurch ein idealer Tiefwasserhafen, hat dadurch aber  nur eine schmale Uferzone. Der Tiefenbereich besteht aus einem schwarzen , schlammigen Sediment, in dem sich nach warmen langen Sommern Todeszonen bilden, die alles Leben vernichten. Am wertvollsten für die Selbstreinigung  der Kieler sind die Uferbereiche mit ihrem  vielfältigem Leben.

Die Yachthäfen der Kieler Förde bieten ein schönes , buntes Bild.



Es sei aber nun erlaubt, auch einen Blick unter die Wasseroberfläche dieser Yachthäfen zu werfen.
Diese Areale wurden tief ausgebaggert. Der Meeresgrund ( Und durch die gezogenen Spundwände) ist damit der Wellenbewegung, die für die Sauerstoffzufuhr auf den Meeresgrund sorgen ,  entzogen .






Außerdem sorgt das ruhige Wasser innerhalb der Yachthäfen dafür , dass sich hier feine Partikel absetzen können  und sich so ein Faulschlamm bilden kann. Dieser Meeresboden ist praktisch frei von höhrem  Leben.
Sedimentprobe aus den Yachthafen Schilksee mit Sedimentgreifer


Normalerweise besteht der Meeresboden in dem Bereich der Yachthäfen aus  Sand mit einem ausgeprägtem  Sandlückensystem in das der Sauerstoff tief eindringen kann und damit die Voraussetzung für eine reiche Fauna ist. In den dem tiefen ruhigen Wasser der Yachthäfen  lagern sich auf dem Grund vor allem organische Teilchen (Detritus ) ab, die das Sandlückensystem verstopfen und damit einen stinkenden Faulschlammm,eine  lebensfeindliche Umgebung schaffen.





Mikroskopische Aufnahme  von dem Schlick aus dem Yachthafensediment Schilksee


Mikroskopische Aufnahme des sandigen Sedimentes gleich neben dem Yachthfen Schilksee

Ob man bei dem Anblick der vielen Segelboote auch an den Aspekt denkt, dass durch die vielen Yachthäfen  das Vermögen der Selbstreinigung der Kieler Förde geschwächt wird

Dienstag, 19. April 2016

MARINE UMWELTBILDUNG IN KIEL


Von der Öffentlichkeit  fast unbemerkt, vollzieht sich in der Bildung  ein Wandel. Die Industrie traut den öffentlichen Bildungseinrichtungen eine vernünftige  naturwisseschaftliche   Bildung nicht viel zu und Schulen können oder wollen von ihrer Kompetenz  keinen Gebrauch machen. Die Schulen überlassen mehr und mehr wissenschaftlichen Einrichtungen die naturwisenschaftliche Bildung an den Schulen. Diese Ausbildung ist in der Regel sehr theoretisch. Aber jeder erfahrene Pädagoge  weiss, dass Kinder und Jugendliche  sich durch Phänomene der Natur besser motivieren lassen als durch Messdaten einer Sonde.

frühere  Ausfahrt mit Schülergruppe
Die großen Firmen und Stiftungen  haben  mit viel Geld die  "Wissensfabrik" gegründet. Schon der Name spricht für sich. Es soll  "Humankaptital"  geschaffen werden und das mit viel Geld  der Sponsoren
 Es hat in dieser Stadt zahlreiche Versuche gegeben,  die Schulen in ihrer Arbeit zur  Einführung  in die marine Ökologie durch  Absprache mit den Lehrern zu unterstützen. Diese  Unterstützung  wurde durch studierte  Fachkräfte geleistet, die zum Bereich der Citizen Science  gehörten.

                                           
                                                 Benthosuntersuchung des Fördelabors

Gerade  diese Unterstützung, die in der Vermittlung von Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit  bestand  sind von den wissenschaftlichen Institutionen nicht gerade unterstützt worden.
Es findet  in Kiel keine Ausbildung  in mariner Ökologie unter fachkundiger Anleitung  für Jugendliche und Schulen mehr statt.
Beispielhaft ist das Angebot in mariner Umweltbildung in den USA. Dort sind sich Wissenschaftler nicht zu schade, allgemeinverständliche Einführunge in die Ökologie zugeben. Die Anleitungen für Jugendliche in die marine Ökologie sind durchdacht und auf einem hohen Niveau. Es erfolgt ständig eine Ausbildung von "Guides" auf ehrenamtlicher Basis. Guids, die ein hohes Ansehen genießen. Dort wird die Meereskunde nicht als "Kinderkram" angesehen und auf Kochen und Knotenmachen  beschränkt. Die Schulen laufen nicht jeder Veranstaltung nach , wo "Wissenschaft" draufsteht und nur öde Theorie geboten wird