Freitag, 3. Februar 2023

DAS WRACK VOR KITZEBERG

Ich war vermutlich der Erste der 1954  das Betonwrack vor Kitzeberg betauchte. Ich war damals 15 Jahre alt und dieses Wrack war ideal für Tauchübungen. Es liegt in 5m Tiefe  und ist vom Ufer leicht erreichbar. Die oberen Teile sind vom Ufer leicht zu erkennen. Heute ist es in Sporttaucherkreisen sehr bekannt.

Ich bin als Biologe seitdem oft dagewesen und konnte den langsamen Verfall dieses Betonwracks  beobachten. Man kann an diesem Wrack  die Bedeutung ökologischer Nischen und ihre Fauna und Flora beispielhaft studieren.

Mich hat das Schicksal dieses Wracks immer interessiert, wurde aber, auch durch die Befragung von Einwohnern  Mönkebergs, nicht fundig.

Ich habe dann mit der Hilfe der "Kieler Nachrichten "  und Internetrechern,  etwas über das Schicksal dieses Wracks zu erfahren:

Dieses Wrack gehörte zu sogenannten Speerflotte. Albert Speer war unter den Nazis  Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Er regte den Bau von Betonschiffen an, weil die eigentlichen Werften zerstört wurden und der Bau von Betonschiffen in Sandgruben in Wassernähe möglch war. Außerdem war im Krieg Beton leichter verfügbar als Stahl.

An einem solchen Schiff wurden dann von der CPA  ( Chemisch Physikalische Anstalt ), die auf dem Gelände des heutgen Kraftwerkes Ost und in Surendorf  ansässig war, in den letzten Kriegsmonaten vor der dänischen Küste Sprengversuche vorgenommen, wobei dieses Schiff in der Mitte fast auseinander brach. Es wurde dann ( zur Untersuchung ? ) an den heutigen Platz vor Mönkeberg geschleppt. Dort muß es dann auseinandergebrochen sein. Ich habe mich immer gewundert, warum dort nur ein halbes Schiff liegt. Aber nun scheint dieses Rätsel wohl geöst zu sein.

Skizze von
dem versandeten Wrack




 
Blick von dem Ufer auf das Wrack



                                             Taucher blickt in dess Innere des Wracks


Meereschwämme im Inneren des Wracks


Intakte Betonschute in Lübeck


Taucher vor dem Wrack