Freitag, 5. Dezember 2014

KIEL UND DIE ÖKOLOGIE DER KIELER FÖRDE

                      

 

Bei  unserer Rundwanderung um die Kieler Förde im Rahmen des Fördetrails sind wir in Kiel angekommen. Auch hier sollten wir eine kritische Bestandsaufnahme machen :  Wie ist das Verhältnis der Stadt Kiel zu seiner Förde ?

                           

Zoolog. Museum/ Hegewischstr. ( Wiege der Meeresniologie )
Leider gibt es leider nichts Positives zu vermelden.  Die einzige Beziehung  Kiels zu seiner Förde kann man unter  „ Kiel  Sailing City „ zusammenfassen. Dabei ist Kiel die Wiege der deutsche Meeresbiologie. Hier fanden bahnbrechende Forschungen zur  Meereskunde  statt, die von hier aus um die ganze Welt gingen.  Es gibt in Kiel keinen einzigen Hinweis darauf.




Möbius und Meyer Kiel/1860
In den letzten Jahren hat die Stadt Kiel an allen  Versuchen,  die geologischen  und biologischen Grundlagen über die Kieler Förde der Bevölkerung zugänglich zu machen, kein Interesse  gezeigt . Die Stadt Kiel fühlt sich nicht  den natürlichen  Grundlagen dieser   Region verpflichtet.  Sie folgt  vielmehr  einem modernistischem  Mainstream, wie es die Bemühungen um das  Science Center mit seinen geplanten  Indusstrieschwerpunkten  und der abenteuerlichen  Projektierung zukünftiger Besucherzahlen zeigte. Andere Städte wie Flensburg , Rostock oder Stralsund gehen mit diesem Thema viel sensibler um.



Dabei bietet  die Ostsee,  wie könnte es anders sein,  genug aufregende Fakten sowohl in biologischer  , geologischer  und geschichtlicher Hinsicht. Wer weiß  schon,   dass ,  wenn er im Kieler Innenhafen über die Förde blickt,  in15 m Tiefe sozusagen ein Urkiel  liegt. Eine Siedlung  aus der Zeit  4000 vor Christus. Es ist eine steinzeitliche Siedlung,  die  Prähistoriker auf  Grund  der  Gefäße,die man dort bei Baggerarbeiten gefunden hat,  zur   „ Ellerbecker Kultur“  rechnen.
Was würde dagegen sprechen, am Ufer der Förde ein marines  Zentrum einzurichten, das mit der Geologie und  Meereskunde der  Kieler Förde vertraut macht, mit einem Rover der  Live – Bilder vom Grund der Kieler Förde überträgt.
Wie wenig  Sachkenntniis  die Stadt  Kiel  über die biologischen Grundlagen ihrer für den Segelsport hochgelobten Förde besitzt, zeigte sie bei dem
ursprünglich geplanten Megayachthafen   für russische Oligarchen am Hindenburgufer Nord. Sie stimmte dem Vorvertrag  zu , der beinhaltete , dass für den Bau des Hafens  das ökologisch wichtigste  Gebiet in der schon geschädigten  Kieler  Förde, die  „Lunge  der Kieler Förde“,  bis auf 10 m Tiefe ausgebaggert  würde  

GEOMAR- HELMHOLZ  INSTITUT
Nun kann es natürlich sein, dass die Stadt Kiel sich darauf verlässt, dass das „GEOMAR- Helmholz- Zentrum für Ozeanforschung Kiel“   es „schon  richten“ wird.  Sie hat aber offensichtlich irgendwie nicht mitbekommen, dass  diese Einrichtung inzwischen ein  „Global Player“ geworden ist,  der sich der weltweiten Forschung verschrieben hat.
Nach der Wende findet die Ostseeforschung ,  die viele Jahre in Kiel beheimatet war
heute in Rostock /Warnemünde statt .  Die Ruinen des 1. Institutes für Meereskunde liegen heute ohne  völlig vergessen in einem Walde bei Mönkeberg.
 Geomar-Helmholz  befasst sich  ausschließlichch  mit den Ozeanen der Welt aber nicht mit der Ostsee.   So liegt die Kieler Bucht  mit der  Kieler Förde heute im toten   Winkel  der Ostseeforschung. Es fehlt in Kiel eine Lobby für die Ostsee.
Vergessenes 1. Institut für Meerekunde Kiel

Es hat in den letzten Jahren Versuche gegeben, diesen Mangel durch Gründung  privater  Initiativen  auszugleichen. Leider haben diese Vorhaben keinerlei Unterstützung erfahren.  Eine Privatinitiative, das  „Fördelabor  Kiel“ mag Beispiel sein, wie meeresökologische Arbeit  mit Jugendlichen gestaltet wird :

                                         
                                                          

                          DAS FÖRDE-LABOR Kiel