Dienstag, 31. Januar 2023



Geomar und das Seegras ( Zostera marina) 

 
                    
 
Mit leichtem Erstaunen las ich Berichte über  Untersuchungen von Geomarwissenschaftlern über die Ökologie von Seegraswiesen in der Kieler Bucht. Im Bereich Seegraswiesen solle  das Sediment bis zu 50 mal mehr Kohlenstoff enthalten als außerhalb der Wiesen. Ich möchte  an einer wissenschaftlichen Arbeit nicht ungerechtfetig Kritik üben, aber mich läßt diese Untersuchung ziemlich ratlos werden.

Ich habe im Rahmen einer mehrjährigen Staatsexamensarbeit an der CAU eingehende Untersuchungen in der Kieler Bucht an Seegraswiesen durchgeführt.

Die Arbeit trug den Namen "Zur Ökologie der Zosterawiesen in der Kieler Bucht"

Die Untersuchungen wurden taucherisch durchgeführt, dadurch konnte ich gezielte Untersuchungen durchführen. Die Untersuchungsgebiete waren : Binnenförde, Falkenstein, Heikendorfer Bucht,  Schönberger Strand, Surendorf und Eckernförde. Sie erstrekten sich von 2- 8m Tiefe.

 




Seegraswiese vor Schilksse






Ich kam zu folgenden Ergebnissen : Die Dichte der Zosterawiesen :

Im März waren von den Seegraswiesen fast nur noch Rhizome vorhanden, an Stellen , an denen im Herbst noch dichte Seegraswiesen gestanden hatten. Im Winter hatten die Stürme die Seegrasprwiesen losgerissen. Sie lagen in großen Ballen am Strand. In den folgenden Wochen bestanden die Wiesen aus kurzen grünen, unbewachsenen Halmen, die im Laufe des Jahres immer höher und breiter wurden und zunehmend von Epiphyten und sessilen Tieren bewachsen wurden.

Zur Beschaffenheit des Sedimentes im Bereich der Zosterawiesen :

Ich untersuchte die Redox - Schichten innerhalb und außerhalb der Zosterawiesen. Das Ergebnis war, das sich die Stätke der Schichten innnerhalb und außerhalb der Wiesen überhaupt nicht unterschieden. Ich hatte ein anderes Ergebnis erwartet.

Unterschiedlich waren die Ergebnisse in Abhängigkeit von der Exposition der Wiesen. In der Binnenförde war der Oxidationshorizont fast überhaupt nicht vorhanden , außerhalb und innerhalb der Wiese.  Mit zunehmender Exposition der Wiesen wurde die Oxidationschicht immer mächtiger. Bei mikroskopischer Untersuchung wurde festgestellt, daß die Oxidationsscichtschicht aus reinem Sand besteht. Mir erscheint dieses Ergenis auch logisch:  Da ab Herbst die Seegraswiesen nicht mehr vorhanden sind werden im Winter eventuelle Detriusanreichernngen ( also Kohlenstoffvbindungen) durch die Winterstürme beseitigt. In keinem der Fälle waren die REDOX-Horizone inerhalb  und außerhalb der Wiesen unterschiedlich.

Mikroskopische Unersuchung :

 

Sediment mit Detritus aus der Reduktionszone


 


Sediment ohne Detritus aus der Oxidationszone