Samstag, 18. März 2023

 

                Ein Tauchtripp in die Todeszone der Kieler Förde

Am Sonntagmorgen geht es zum Tauchen  nach Falkenstein an die Kieler Förde. Die Wellen glänzen in der Morgensonne. Falkenstein eignet sich zum Tauchen besonders  gut , weil hier auf eine schmale Flachwasserzone ein steiler Abhang bis in 12 bis 15 m Tiefe erfolgt.

 


 Zuerst leuchtet des helle Sandgrund . Dann schwebe ich ab 4m über die dunkelgrünen Seegraswiesen, an die sich dannbis 8m die schwarzeb Miesmuschelbänke anchließen, die von roten und blauen Seesterne bevölkert sind. Jedes dieser Biotope hat eine wichtige Funktion.  Dann schwebe ich ab 4m über die dunkelgrünen Seegraswiesen, an die sich dann bis 8m die schwarzen Miesmuschelbänke ansei der Reinigung  der Ostsee.

 

Biotopgliederung vor Falkenstein ( Thomas Jäger )

Mein Tiefenmesser zeigt 12m Tiefe. Hier endet der Steilhang, und es breitet sich nun ein unendlicher dunkler  Schlammgrund in dem grauen Nebel aus. Es ist der eigentliche  Meeresgrund der Kieler Förde, der von Seesternen bedeckt ist. Bis in diese Tiefe reicht die Gewalt der Stürme nicht mehr und so können sich die Planktonmassen, die von der oberen hellen Wasserschicht  herunter  sinken, zu einem dichten  Schlammgrund anhäufen. Beruhigend  entweicht  blubbernd die Ausatemluft aus dem Regler des Tauchgerätes in das Wasser.

 

Sandzone

 

Seegraszone

 

Miesmuschelbank mit Seesternen


 

 

 Sesterne auf Miesmuscheln

 

Sandabhang ( im natürlichem Licht )

 

Aber was ist mit den Seesternen hier unten los? Sie liegen alle umgekehrt. Zum Teil haben sie kleine Pyramiden  gebildet  oder  sie sind auf Algenreste geklettert, um an sauerstoffhaltiges Wasser zu kommen.  Tote Würmer liegen zwischen ihnen. Der giftige  Meeresboden hat sie getötet  Große helle  Schwefelflächen, aus denen giftige Gase von Schwefelwasserstoff schaukelnd zur  Wasseroberfläche steigen ,bedecken teilweise den Meeresgrund. Dieses ist die Todeszone der Ostsee. Das ruhige Sommerwetter hat den Sauerstofftransport in die Tiefe verhindert.  Ohne Sauerstoff sind die Planktonmassen vergammelt (Wie altes Pausenbrot in der Brotdose nach ) . Der Sauerstoffmangel und die giftigen Gase haben alles höhere Leben vernichtet.

 

Todeszone mit Schwefel

Toter Seestern auf Schwefel

 
Toter Meereswurm auf Schwefel

 

Umgedrehjte Seesterne



 

Mein Manometer zeigt mir an, daß mein Luftvorrat in der Tauchflasche  langsam  zu  Ende geht. Mein Kompass  zeigt  mir zuverlässig den Rückweg. Der Steilhang  taucht in dem Nebel wieder auf, die andzone leuchtet unter mir und schon kann ich wieder stehen. Der Blick geht zurück auf die wellen- bewegte Ostsee, die die Todeszone bedeckt.  Auf der Heimfahrt leuchten die Felder in einem  satten Grün. Wer würde bei diesem Anblick daran denken , daß die Düngung dieser Felder die Ursache der Todeszone in der Ostsee sind.

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