Ein Tauchtripp in die Todeszone der Kieler Förde
Am Sonntagmorgen geht es zum Tauchen nach Falkenstein an die Kieler Förde. Die Wellen glänzen in der Morgensonne. Falkenstein eignet sich zum Tauchen besonders gut , weil hier auf eine schmale Flachwasserzone ein steiler Abhang bis in 12 bis 15 m Tiefe erfolgt.
Zuerst leuchtet des helle Sandgrund . Dann schwebe ich ab 4m über die dunkelgrünen Seegraswiesen, an die sich dannbis 8m die schwarzeb Miesmuschelbänke anchließen, die von roten und blauen Seesterne bevölkert sind. Jedes dieser Biotope hat eine wichtige Funktion. Dann schwebe ich ab 4m über die dunkelgrünen Seegraswiesen, an die sich dann bis 8m die schwarzen Miesmuschelbänke ansei der Reinigung der Ostsee.
Biotopgliederung vor Falkenstein ( Thomas Jäger ) |
Mein Tiefenmesser zeigt 12m Tiefe. Hier endet der Steilhang, und es breitet sich nun ein unendlicher dunkler Schlammgrund in dem grauen Nebel aus. Es ist der eigentliche Meeresgrund der Kieler Förde, der von Seesternen bedeckt ist. Bis in diese Tiefe reicht die Gewalt der Stürme nicht mehr und so können sich die Planktonmassen, die von der oberen hellen Wasserschicht herunter sinken, zu einem dichten Schlammgrund anhäufen. Beruhigend entweicht blubbernd die Ausatemluft aus dem Regler des Tauchgerätes in das Wasser.
Sandzone |
Seegraszone |
Miesmuschelbank mit Seesternen |
Sesterne auf Miesmuscheln |
Sandabhang ( im natürlichem Licht ) |
Aber was ist mit den Seesternen hier unten los? Sie liegen alle umgekehrt. Zum Teil haben sie kleine Pyramiden gebildet oder sie sind auf Algenreste geklettert, um an sauerstoffhaltiges Wasser zu kommen. Tote Würmer liegen zwischen ihnen. Der giftige Meeresboden hat sie getötet Große helle Schwefelflächen, aus denen giftige Gase von Schwefelwasserstoff schaukelnd zur Wasseroberfläche steigen ,bedecken teilweise den Meeresgrund. Dieses ist die Todeszone der Ostsee. Das ruhige Sommerwetter hat den Sauerstofftransport in die Tiefe verhindert. Ohne Sauerstoff sind die Planktonmassen vergammelt (Wie altes Pausenbrot in der Brotdose nach ) . Der Sauerstoffmangel und die giftigen Gase haben alles höhere Leben vernichtet.
Todeszone mit Schwefel |
Toter Seestern auf Schwefel |
Toter Meereswurm auf Schwefel |
Umgedrehjte Seesterne |
Mein Manometer zeigt mir an, daß mein Luftvorrat in der Tauchflasche langsam zu Ende geht. Mein Kompass zeigt mir zuverlässig den Rückweg. Der Steilhang taucht in dem Nebel wieder auf, die andzone leuchtet unter mir und schon kann ich wieder stehen. Der Blick geht zurück auf die wellen- bewegte Ostsee, die die Todeszone bedeckt. Auf der Heimfahrt leuchten die Felder in einem satten Grün. Wer würde bei diesem Anblick daran denken , daß die Düngung dieser Felder die Ursache der Todeszone in der Ostsee sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen